Für dein perfektes Studium in den USA mit der passenden amerikanischen Universität und der Studienrichtung solltest du zunächst das amerikanische Bildungssystem verstehen. Die Schul- und Studieninstitutionen sind in den Vereinigten Staaten anders aufgebaut als wir sie aus Deutschland kennen. Es gibt keine einheitlich staatliche Regelung oder Standards, nach denen sich die Schulen oder Universitäten in den USA richten müssen. Jeder US-Bundesstaat hat seine eigenen Regularien, teilweise variieren sogar die Angebote innerhalb eines einzelnen US-Staates aufgrund privater und öffentlicher Bildungseinrichtungen.
Ein guter Indikator für die Qualifikation deiner zukünftigen U.S. Uni ist das Hochschulranking. Damit dein Abschluss einer amerikanischen Universität auch bei uns in Deutschland anerkannt wird und dich umfangreich auf deine beruflichen Ziele vorbereitet, solltest du dich vor Antritt deines Auslandsstudiums unbedingt nach dem Ruf deiner amerikanischen Uni erkundigen. Es gibt aber noch weitere Faktoren, die du bei der Wahl deines Studiums in den USA berücksichtigen solltest.
Das deutsche Schulsystem im Vergleich mit der amerikanischen Highschool
Deutschland
In Deutschland beginnt die Schullaufbahn in der Regel mit dem Kindergarten im Alter von drei bis vier Jahren. Darauf folgt mit sechs Jahren der Start in die Grundschule, welche dich bis zur vierten Klasse begleitet. Nach dem ersten Halbjahr der vierten Klasse wird entschieden, auf welche Art von weiterführender Schule du gehen sollst. Die Hauptschule beendest du nach der neunten Klasse, während die Realschule bis zur zehnten Klasse geht. Auf einem Gymnasium oder einer Gesamtschule besuchst du die Schule bis zur Klasse 12 oder 13 und schließt mit der allgemeinen Hochschulreife, dem Abitur, ab.
Mit dem Abitur stehen dir in Deutschland alle Türen offen und du hast die Möglichkeit, dich in jeglicher Hochschule einzuschreiben. Mit einem Fachabitur kannst du zwar auch studieren, allerdings nur an Fachhochschulen und nicht an einer Universität.
In Amerika gibt es keine Unterscheidung zwischen Fachabitur und Abitur. Mit beiden deutschen Schulabschlüssen hast du die Möglichkeit, als deutscher Auslandsstudent ein Studium in den Staaten zu beginnen.
USA
In den Vereinigten Staaten von Amerika beginnt die Schullaufbahn mit der sogenannten „Nursery School“ für Kleinkinder bis zu fünf Jahren. Diese ist vergleichbar mit dem Kindergarten. Im Anschluss beginnt dann die „Elementary School“ – die Grundschule – die je nach Bundesstaat zwischen vier und acht Jahre dauert. Die ersten drei Jahre werden dabei als „Primary Unit“ bezeichnet, während die Jahre vier bis sechs „Intermediate Unit“ und die Klassen sieben und acht „Upper Unit“ genannt werden.
Je nachdem, welche Art von Grundschule besucht wurde, gehen die amerikanischen Schüler für die „Intermediate“ und „Upper Units“ auf die „Middle School“ – auch „Junior High School“ genannt. Ab Klasse neun startet dann die allseits bekannte „(Senior) High School“.
In Amerika gibt es keine Unterscheidung des Sekundarbereiches. Die „Highschool“ entspricht eher einer Art Gesamtschule, in der alle Leistungen vertreten sind. Bei größeren Leistungsunterschieden werden die schwächeren Schüler unterstützt, währen sehr leistungsstarke Schüler auch besonders gefordert werden.
Mit einem sogenannten „High School Diploma“, dem Schulabschluss nach 12 Jahren, können sich die Schüler dann für ein Studium an einem „US-College“ oder an einer „US-Universität“ bewerben.
Wie läuft ein U.S. Studium ab?
Mit dem Abschluss „High School Diploma“ haben die Schüler in den Staaten die Möglichkeit, an einer sogenannten „Undergraduate School“ zu studieren. Dies kann an einem „Community College“, „College“ oder einer „Universität“ sein.
Auch hier ist der Unterschied zwischen den Begriffen von US-Staat zu US-Staat unterschiedlich und hängt von den jeweiligen Akkreditierungen ab. In der Regel werden als „College“ die ersten vier Jahre des Studiums bezeichnet, also die sogenannte „Undergraduate Period.“
Als deutscher Auslandsstudent hast du bereits mit einem Fachabitur die Möglichkeit, ein komplettes Auslandsstudium in den USA zu absolvieren. Die Entscheidung zwischen „College“ und „University“ liegt dabei zum einen an deinen Fähigkeiten und zum anderen an dem persönlichen Ziel für dein USA Studium.
Community/Junior College
Das Studium an einem staatlich geförderten „Community College“, welches auch „Junior College“ genannt wird, dauert in der Regel zwei Jahre und schließt direkt an die „High-School“ an. Es vermittelt allgemeinbildende Grundkenntnisse und soll die Studenten auf ein komplettes Bachelor-Studium vorbereiten. Zudem soll das „Community College“ eine Orientierungshilfe für die Schüler sein, die nach der „High-School“ eigentlich nicht studieren wollen.
Das Studium an einem „Community College“ ist auch für deutsche Auslandsstudenten mit einem Realschulabschluss und einer abgeschlossenen Ausbildung in einem Nicht-Handwerklichen Beruf geeignet. Aber Achtung, dieser 2-jährige „Associate Degree“ Abschluss entspricht dem Niveau der gymnasialen Oberstufe und wird daher in Deutschland nicht als Studium anerkannt. Dennoch bekommst du die Chance, mit diesem Abschluss auf ein „normales College“ zu wechseln und deine Ausbildung für einen Bachelor-Abschluss fortzusetzen.
US-College
Wie bereits oben erwähnt, wird der Begriff „US-College“ zur Bezeichnung der „Undergraduate Period“ verwendet.
Generell gilt, dass ein Bachelor-Studium an einer „University“ wissenschaftlicher aufgebaut ist als ein Studium an einem „College“. Strebst du eher einen berufsqualifizierenden Bachelor Abschluss an und möchtest danach direkt anfangen zu arbeiten, solltest du dich für ein praxisorientiertes „College“ entscheiden. „Colleges“ können teilweise mit den deutschen Fachhochschulen verglichen werden und bereiten dich in der Regel auf die Berufspraxis vor.
Es kann aber auch sein, dass das „College“ als „Undergraduate Education“ einen Teilbereich einer Universität ausmachen und in diese integriert sind.
Der Grund, dass einige Studenten zunächst auf ein staatlich gefördertes „Community College“ gehen und danach auf ein „normales College“ wechseln, liegt in der Höhe der Studiengebühren, den Lebenserhaltungskosten und der Nähe zur Heimat.
US-University
Eine Universität in Amerika ist eine Hochschuleinrichtung, die sowohl „Undergraduate“ als auch „Graduate“ Kurse lehrt und eine deutlich größere Auswahl an Studiengängen anbietet. Sie verfügt über eine große Anzahl an verschiedener Fakultäten, wie z.B. Musik, Architektur oder Ingenieurwesen.
Früher wurde mit dem Begriff „University“ eine prestigeträchtigere und bessere Lehre verbunden, dies ist heute jedoch nicht mehr allgemein gültig. Dennoch ist die Regel, dass amerikanische Unis bereits neben dem Grundstudium wissenschaftlicher und forschungsorientierter arbeiten. Zudem kann es sein, dass es schwieriger wird, mit einem „College-Bachelor“, auf eine Universität zu wechseln und den „Master-Degree“ zu erwerben.
Wenn du also schon von Beginn ein forschungsorientiertes akademisches Ziel sowie einen Masterabschluss für dein Studium in den USA im Kopf hast, solltest du dich für einen kompletten Auslandsabschluss an einer Universität entscheiden.
Bachelor in den USA
Um einen „Bachelor-Degree“ im Rahmen deines Auslandsstudiums zu erreichen, musst du vier Jahre studieren. Das sogenannten „Undergraduate Program“ besteht zunächst aus zwei Jahren allgemeinbildende Fächer unterschiedlicher Fachrichtungen und ähnelt dem Studium an einem „Community College“.
Erst ab dem dritten Studienjahr gehst du mehr in die Tiefe und spezialisierst dich, indem du deinen „Major“ wählst.
Der Vorteil liegt darin, dass du nicht gleich zu Beginn deines Auslandsstudiums genau wissen musst, was du machen möchtest. So kannst du dich in den ersten Jahren zunächst informieren und mit anderen Kommilitonen austauschen und herausfinden, wo deine fachlichen Interessen und deine Stärken liegen.
Je nachdem, welchen Major du wählst, schließt du deine „Undergraduate Period“ mit einem „Bachelor of Arts“, Bachelor of Science“ oder einem spezifischen Bachelor in deinem jeweiligen „Major“ ab. Es gibt zudem noch den „Bachelor of Honours“ (B. A. Hons.), welcher Studenten mit überdurchschnittlich guten Noten und Leistungen auszeichnen.
Master in den USA
Im Anschluss an deinen „Bachelor-Degree“ hast du dann die Möglichkeit, dich an einer „Graduate School“ weiter zu spezialisieren. Normalerweise erfordern Masterprogramme, dass du 6 – 8 „Advanced“ Kurse belegst und diese mit einem Intensivprojekt kombinierst.
Aber auch für die „Graduate Period“ gibt es wieder verschiedene Richtungen, die einzuschlagen sind.
- das berufsqualifizierende Masterprogramm
- das akademisch wissenschaftliche Masterstudium
- ein Doktorprogramm
Berufsorientierter Master an einer „Professional School“
Das berufsorientierte Masterstudium in den USA wird in der Regel nach Belegung einer umfangreichen Auswahl von Kursen an einer „Professional School“ vergeben.
„Professional Schools“ sind Hochschuleinrichtungen für spezifische akademische Fachrichtungen, die nur an diesen Schulen gelehrt werden. Sie können aber als Fakultät auch Teil einer großen US-Universität sein.
Mit einem „Professional Master“ fokussierst du dein Auslandsstudium auf eine bestimmte Berufsbranche. Deshalb ist dieser Hochschulabschluss besonders gut für dich geeignet, wenn du schon genau weißt, welches Ziel du mit deinem USA Studium verfolgst und in welchem Beruf („Profession“) du später arbeiten möchtest.
Bietet die „Professional School“ kein „Undergraduate Program“ an, ist ein fachnaher „Bachelor-Degree“ Voraussetzung für diese Ausbildung. „Professional Schools“ gibt es für die nachfolgenden Berufsbereiche, in welchen du dann den „Professional Master Degree“ erhältst.
- Architektur
- Business
- Humanmedizin, Tiermedizin, Zahnmedizin
- Journalismus
- Jura
- Kunst
- Pädagogik
- Psychologie
- Soziale Arbeit
- Theologie
Je nach Staat und Akkreditierung der amerikanischen Hochschule muss für diese Art des Auslandsstudiums keine Thesis angefertigt werden. Diese kann durch ein Praktikum oder einem praxisorientierten „Assignment“ oder „Paper“ ersetzt werden. Die berufsqualifizierenden Masterprogramme sollen sich auf die Berufswelt vorbereiten und dir eine erfolgreiche Karriere in deiner „Profession“ ermöglichen. Deshalb ist das Kursangebot weitestgehend vorgegeben, um die bestmögliche Ausbildung für den jeweiligen Beruf zu garantieren. Das Masterstudium an einer „Professionel School“ dauert in der Regel zwei bis vier Jahre.
Akademischer Master // Academic Master
Akademische Masterabschlüsse hingegen bereiten dich auf die wissenschaftliche Forschung vor und streben einen Beruf als Professor oder Dozent an einem „US-College“ oder einer „US-University“ an. Der Abschluss beinhaltet in der Regel eine umfassende Master-Thesis mit Forschungsfrage sowie eine öffentliche Verteidigung.
Weiterhin soll dich der dreijährige „Researched-Based“ Master auf eine Promotion, also auf einen Doktortitel vorbereiten. Das Studienangebot besteht dabei aus einer Auswahl an Pflicht- und Wahlkursen, sodass du die Möglichkeit hast, deine professionelle Ausbildung deinen persönlichen Zielen und Interessen entsprechend anzupassen.
Doktorat
Ein Doktortitel ist der höchstmögliche akademische Abschluss, der zu erreichen ist und dauert zwischen vier und acht Jahre. In der Regel wird ein akademischer Master vorausgesetzt, aber auch mit einem „Bachelor of Honours“ ist es teilweise möglich, direkt mit der Promotion zu beginnen.
Das Doktoren Programm besteht zunächst aus einer Auswahl an zu belegenden Fächern, welche in Kleingruppen und Seminaren vermittelt werden und wird mit der Forschungsarbeit und der dazugehörigen publizierbaren Doktorarbeit abgeschlossen.
Der bekannteste Abschluss in den USA „Doctor of Philosophie“ (Ph.D.), der Doktor der Wissenschaften in deinem Kernfach. Zudem gibt es noch den „Doctor of Arts“ (D.A.) oder
den Doctor of Science (D.Sc.) oder Doktorate in einem spezifischen Bereich, welche im Titel genannt werden. Beispiele dafür sind der „Doctor of Divinity“ für einen Doktortitel in Theologie oder auch „Doctor of Business Administration“ als Wirtschaftsdoktor.
Neben den mit Deutschland vergleichbaren Doktorat gibt es auch noch die Berufsdoktorate, welche ohne Promotionsstudium vergeben werden können. Diese sind auf gleicher Ebene mit einem Masterstudium und entsprechen eher einem berufsqualifizierenden Abschluss. Als Beispiel für ein Berufsdoktorat ist der „Juris Doctor“ oder der „Medical Doctor“.
U.S. Semestersystem
Entsprechend dem Bildungssystem ist auch das Semestersystem in den USA unterschiedlich aufgebaut. Es sind drei Systeme in den Staaten etabliert, welche sich in der Semesterdauer unterscheiden.
Für alle amerikanischen Semestersysteme gilt, dass die Studenten mindestens 32 von 36 Wochen angebotener Lehre besuchen müssen, um ihre Leistungspunkte zu erhalten.
Quarter-System
Das „Quarter-System“ unterteilt das akademische Jahr in vier Quartale, wobei jedes Quartal zwischen zehn und zwölf Wochen lang ist. Das akademische Jahr beginnt mit dem „Fall Term“ Mitte September und geht bis Mitte Dezember. Nach einer Weihnachtspause beginnt Anfang Januar der „Winter Term“ und endet Mitte März. Es folgt die allgemein bekannte Frühlingspause „Spring Break“. Der anschließende „Spring Term“ startet Anfang April und dauert bis Mitte Juni. Mit Abschluss des „Spring Terms“ ist auch das akademische Jahr beendet, denn der „Summer Term“ ist freiwillig und bietet nur eine begrenzte Auswahl von Kursen an.
Trimester-System
Das „Trimester-System“ teilt das akademische Jahr in drei Trimester, welche in der Regel 15 bis 16 Wochen lang sind. Das akademische Jahr beginnt Ende August oder Anfang September mit dem „Fall Term“ und geht bis Dezember. „Winter Terms“ beginnen Anfang Januar und gehen bis März, während die „Spring Terms“ von März bis Juni dauern. Auch im Trimester-System gibt es die Möglichkeit, Sommerkurse zu belegen, welche jedoch zusätzlich sind und nicht dem akademischen Jahr zugehören.
Semester-System
Das „Semester-System“ teil das akademische Jahr in zwei Semester. Der „Fall Term“ beginnt im August und geht bis Dezember, währen „Spring Term“ im Januar startet und im Mai endet. Die Vorlesungsfreie Zeit ist von Mai bis August, auch hier können wieder Intensivkurse belegt werden.
Und nun, welches Studium in den USA ist nun das richtige?
Du merkst, das amerikanische Bildungssystem ist etwas komplizierter und undurchsichtiger als das deutsche. So ist auch meine Beschreibung keine anerkannte Norm, da es immer wieder eine Universität oder ein College in den USA geben wird, die mit einer anderen Regelung arbeitet.
Ich hoffe trotzdem, dass dir meine Beschreibung des Bildungssystems in den USA einen Überblick und eine gute Orientierung gibt, sodass du dich optimal auf dein Auslandsstudium vorbereiten kannst.
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